03062020-0915:A

Ich geb es zu, ich tu mir schwer.
Ich tu mir schwer mit Solidaritätsbekundungen auf social Media á la schwarzes jpg hochladen oder halbtransparente Landesflagge über mein Profilbild legen. Vielleicht bin ich ein schlechter Mensch, aber etwas blockiert mich darin, diesem Trend (darf man es überhaupt Trend nennen? Tut man es da nicht ab als etwas das man halt tut, weil alle es tun? Will es nicht viel eher eine ‚Bewegung‘ genannt werden?) zu folgen. Ich verfolge die Zustände, beispielsweise die, die derzeit in den U.S.A herrschen, so gut ich kann, und sie beunruhigen mich. Es macht mir Angst, mich wütend und traurig, zu sehen wie schnell es passiert und in einem sog. First-World-Country tobt ein Bürgerkrieg, ein Rassenkrieg. Es bestärkt mich darin, in jeder Situation die sich mir bietet, gegen Alltagsrassismus und soziale Ungerechtigkeit im Allgemeinen aufzutreten. Trotzdem schaffe ich es nicht diese, meine Gedankengänge in Form eines schwarzen Bildes oder eines Hashtags über social Media rauszupfeffern. Oute ich mich damit als unemphatischer , privilegierter Egoist, der nichts dazu beigetragen hat, diese Welt zu einem besseren Ort zu machen, weil er zu der Sache nichts auf Twitter, Insta, whatever gepostet hat? Ich weiß nicht. Ich tu mir schwer.

Share this post:
Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

From the same category: