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Ja, jeden Morgen sehe ich mir die Zusammenfassungen der NHL Spiele der vergangen Nacht an. Heute nicht, weil gestern keine waren, obwohl aber eigentlich welche hätten sein sollen. Die Spiele wurden postponed. In den USA werden nämlich gerade inside zweier Bubbles in Toronto und Edmonton, die NHL-Playoffs ausgespielt. Außerdem werden in den USA außerhalb der Bubbles, immer noch Schwarze von weißen Polizisten und Demonstranten von 17jährigen Mitgliedern selbsternannter bewaffneter Milizen, auf offener Straße erschossen. Die NBA hat alle Spiele bis auf weiteres abgesagt. Basketball is ein black Sport wie man sagt. Danach folgte die NHL. Eishockey ist ganz klar ein white Sport, fast alle Spieler sind weiß, auch die Fans, überwiegend weiß. Auf Instagram beschweren sich die Hockeyfans darüber, warum man jetzt auch den Sport politisieren muss, und dass die Bevölkerung doch gerade jetzt, Sport brauche, um sich hin und wieder ein paar Stunden lang von der ganzen Scheiße die 2020 so passiert abzulenken. Ich kenne dieses Gefühl. Ich selbst gehe nämlich auch in die Eishalle um 2 stundenlang alles andere draußen vor der Tür zu lassen. Ich brauch das, wie wir alle sowas manchmal brauchen. Wenn dann aber einer oder zwei neben mir stehen die den einzigen dunkelhäutigen Spieler der Liga als ‚Affen‘ bezeichnen, fühle ich mich in meiner allwöchentlichen Eishockey-Entspannungs-Bubble radikal gestört und muss fragen: Kannst du deinen scheiß Rassismus nicht für dich behalten? Ich versuche mir hier in Ruhe ein Eishockeyspiel anzusehen, ich brauch das, um mich abzulenken von meinem fürchterlich anstrengendem Leben. Aber nein, so einfach ist das nicht. Wenn du mir beim Sportschauen deinen Rassismus in die Fresse halten kannst, dann darf der Sport dir deinen Rassismus wohl auch hin und wieder in die Fresse halten. Ja, Sport ist politisch.

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