Tag 10. Ich unterschreibe jeden deiner Sätze. Hallo, schön von dir zu lesen. Ich hatte gestern auch den Gedanken, dass ich dir dringend schreiben muss, gut dass du das gestartet hast. 

Ich lese in den Zeitungen, die ich momentan nur digital durchscrollen kann, wie ich mich fühlen soll, also beispielsweise, dass ich jetzt schon völlig genervt von meinen Kindern sein sollte oder mein Aggressionspotential bald in Richtung häusliche Gewalt entwickeln sollte. Ich merke, dem ist nicht so. Ich liebe meine Kinder mit jedem Tag mehr und schätze ich ihre Eigenheiten und mit jeden Tag wache ich auf und denke mir, was für eine großartige Frau ich heiraten durfte. Das klingt kitschig, das ist kitschig. Aber ganz so harmonisch ist es nicht: Ich bin derjenige, der diese Idylle crasht: Ich bin unerträglich und hasse mich selbst dafür, hasse mich selbst dafür, dass ich mir Gedanken mache, wie es weitergeht und gerade in dieser ruhigen QUarantäne-Zeit, die man einfach nur genießen sollte, ein Maximum an Stress entwickle. Diese scheiß Leistungsgesellschaft ist so tief in mich eingedrungen, dass ich sie nur schwer ausscheiden kann. Ich Opfer. Aber das ist ja auch die alte Leiher. Damit du meinen momentanen Zustand einzuordnen weißt, ich bin so fertig, dass ich tatsächlich mit dem Gedanken spiele, zu meditieren. Melde dich bald wieder. Vielleicht können wir uns auch mal per Video treffen, wobei mich die Zerhackung der Wahrnehmung auch fertigmacht. 

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